«

»

Mrz
06

Auslandshunde

Autorin: Susanne Gareis.

Simba erzählt….

Ich bin Simba – und ich komme auch aus Rumänien – genauer gesagt aus Pitesti – das steht wenigstens so in meinem Pass. Über meine Vergangenheit ist meinen Menschen nur wenig bekannt. Sie fragen sich aber schon manchmal – was ich in Rumänien wohl so erlebt habe. Vorallem würden sie gerne wissen, wo mein halbes linkes Ohr abgeblieben ist. Das hat mir irgend jemand einfach abgeschnitten. Ich verrate Ihnen nicht wie das passiert ist, denn jeder Hund braucht ein kleines Geheimnis und ehrlich gesagt, bin ich auch ein bisschen stolz auf meine bewegte Vergangenheit. Vorallem die kleinen Hundemädels hier finden mich extrem interessant.

Meine Menschen habe ich im Tierheim kennengelernt – da war ich ziemlich lange. Die Leute im Tierheim waren schon richtig traurig, weil sich ewig kein einziger Mensch für mich interessiert hat.
Liegt wahrscheinlich daran, dass ich fast wie ein Wolf aussehe und das grad nicht so modern ist. Meinen Menschen hab ich aber trotzdem gefallen.Sie haben mir auch gleich gefallen – deshalb hab ich – als es wirklich drauf ankam – auch ein kleines bisschen geschummelt.Als erstes hab ich mein Herrchen kennengelernt. Der kam eines Abends ins Tierheim und fragte direkt nach mir. Das hatte bisher noch keiner gemacht – und deshalb war mir das unheimlich. Ich hab ihn also vorsichtshalber lieber mal angeknurrt – aber nicht sehr, nur ein bisschen.

Am nächsten Morgen kam er wieder – und hatte eine Frau dabei. Ich wusste sofort – Das war eine Touristin. Ich kannte diese Touristen-Frauen schon aus Rumänien – die waren immer sehr freundlich zu uns Straßenhunden – haben niemals nach uns getreten und manche hatten sogar Futter für uns dabei. Diese Frau sah genau wie so eine Touristin aus, sie hatte blonde Haare und helle Haut und ich konnte die Hundekekse in Ihrer Tasche schon von weitem riechen. Die Touristin kam direkt auf meinen Zwinger zu. Obwohl ich normalerweise immer einer der ersten war – wenn es darum ging – Besucher zu vertreiben – ließ ich meine Kumpels heute mal alleine Spektakel machen. Ich wusste nämlich, Touristen mögen es überhaupt nicht, wenn man sie anbellt. Da kriegte man in Rumänien auch niemals Futter von denen.
Viel besser war es – mit dem Schwanz zu wedeln und sie treuherzig anzuschauen. Als erfahrener Straßenhund war das natürlich eine meiner leichtesten Übungen. Die Frau war auch gleich hin und weg – sie kam ganz zutraulich in meinen Zwinger rein und fütterte mich mit den Hundekeksen aus Ihrer Tasche. Ganz ehrlich – jedem hätte ich das nicht erlaubt – aber diese Frau gefiel ziemlich gut. Ich zog es sogar in Erwägung, sie zu meinem Frauchen zu machen. Aber da war ja noch dieser riesengroße Kerl von gestern Abend – ich war mir nicht sicher – ob der nicht eine Nummer zu groß für mich war. Der Mann stand jetzt auch direkt vor meinem Zwinger – Ich überlegte, ob ich ihn nicht lieber vertreiben sollte , aber ich wollte es mir auf keinen Fall mit dieser Blondine verderben. So machte ich lieber einen auf harmlos – und lies den Kerl sogar unbeschadet in meinen Zwinger rein. Die Frau war echt begeistert, weil ich so cool war – und sie erlaubte es mir – ihre ganzen Kekse alleine aufzuessen.

Die Beiden gingen dann zwar nochmals weg – aber irgendwie wusste ich , dass die es nicht mehr lange ohne mich aushalten würden – so was hat man als Hund einfach im Gefühl.
Und wirklich – schon am nächsten Morgen waren sie wieder da, um mich abzuholen. Ich sags Euch – das Schummeln hat sich gelohnt.

Urlaubsbetreuung/Pflegestellen sowie Gassigänger gesucht! Mehr Infos unter der Telefonnummer 0160 3155343 -  info ( at ) hundeschule-osthessen.de Vielen Dank!